Vor dem Mauerbau geht Wolfgang als 20-Jähriger mit seinem Freund über die innerdeutsche Grenze
um in Westdeutschland zu arbeiten. Acht Monate später kehrt er aus Heimweh zurück. Dies hat
erhebliche Konsequenzen die sein ganzes Leben prägen werden. Denn er wird von seinem Freund
denunziert und wegen angeblicher Spionage zu vier Jahren Gefängnis in Bautzen verurteilt wo er
als politischer Häftling schlimmste Schikanen und Grausamkeiten erlebt. Nach der Entlassung
darf Wolfgang nicht in seinem Heimatdorf leben und wird dadurch erneut seiner Freiheit beraubt.
Erneut beschließt er zu fliehen und schwimmt bei Flusskilometer 511 über die Elbe. Im Westen
baut er sich eine Existenz auf heiratet und gründet eine Familie. Nach seinem Tod in der
Schweiz macht sich die Tochter auf die Suche nach der verloren gegangenen Heimat. Sie besucht
das Heimatdorf ihres Vaters das Gefängnis in Bautzen und die eingezäunte Dorfrepublik an der
Elbe am 511. Flusskilometer wo für ihren Vater die persönliche Wende begann. Anhand der
Fluchtgeschichte ihres Vaters rekonstruiert die Autorin auf brillante Weise die jüngere
deutsche Geschichte und spannt dabei einen Bogen vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis zum Fall
der Mauer und in die Gegenwart. Dabei wird auch deutlich was es für den Einzelnen bedeutet
sich zur Flucht zu entschließen und welche Auswirkungen eine solche Entscheidung auf die hat
die gehen und auf jene die bleiben.