57 erzählt vom Deutschland der Nachkriegszeit: von der Stunde Null die man nicht atmen ließ
von Ruinen die sich in Glas verwandeln von amerikanischen Komplexen.Was absurd erscheint
beginnt sich mit der Niederlage abzuzeichnen: Kern und Wesen der Menschen sollen nach und nach
überformt ihre Geschichte eingefroren ihre Sehnsucht gekauft werden. Es ist der große
Neustart in eine Welt der Tarnung im Mantel der Demokratie abgesprochener Lügen und
künstlicher Politik. Die Verbrechen die in den deutschen Konzentrationslagern begangen wurden
sollen nicht zur Läuterung der Deutschen sondern zu ihrer Einschüchterung führen. Verbrechen
die schon der Vorläufer dieses Buches EMIL eindringlich und beunruhigend in den frühen Lagern
von SA und SS entfaltete. Verbrechen die auch 57 benennt verurteilt und in ihrer Hässlichkeit
zur Sprache bringt. Jedoch: Im unermesslichen Strudel der Geschichte dieser Welt beginnt sich
das Wort Schuld aus seiner rein deutschen Physiognomie zu befreien und sich an allen
erdenklichen Plänen Herkommen und Nuancen zu entzünden - eine Enzyklopädie der Schuld
erstreckt sich unabhängig von Geografie und Geschehen eine Schuld die tief im Menschen
selbst sitzt und nur im Fokus ständiger schuld-intrigierender Spiegelungen ihre Wahrhaftigkeit
behält.Mit dem ersten Gestapo-Chef Rudolf Diels der ein Jahr nach Amtsantritt 1934 die
Polizeizentrale für Himmler und Heydrich räumen musste und dessen Verfolgung durch die SS
ebenda begann offenbart sich ein bislang unter Verschluss gehaltenes Leben für die
Menschlichkeit für die Liebe und für den Rechtsstaat.