Ein Roman über Wahnsinn Wahrheit und das Erbe unserer Mütter. Clara wächst als jüngste
Tochter in einer Familie auf in der das Schweigen lauter ist als jedes gesprochene Wort - und
in der die Vergangenheit tief in das Leben der Gegenwart hineinreicht. Ihre Mutter Agnes ist
schön stolz und fanatisch: Anhängerin der NS-Rassenideologie überzeugt von ihrer
arisch-nordischen Herkunft - und bereit jeden zu opfern der diesem Bild nicht entspricht.
Ihren ersten Mann den Physiker Hans Mesmer erklärt man 1941 für schizophren. Agnes lässt ihn
fallen. Jahre später wird ihre Tochter Clara selbst zur Patientin der geschlossenen
Psychiatrie. In zwei ineinander verwobenen Erzählebenen führt Löwenzahnmilch in ein Leben
zwischen Realität und Wahn. Zwischen Missbrauch und gesellschaftlicher Blindheit. Es berichtet
aber auch von Freundschaft Widerstand und der Kraft der Sprache. Während Clara sich immer
wieder in die fremdartige Welt ihrer Psychosen verliert - eine Welt aus Magie Hexerei und
geheimen Botschaften - gelingt ihr ein ungewöhnlicher Weg zurück ins Leben: ein Studium eine
Familie eine vage Normalität. Doch als ihre Ehe zerbricht und ihre Mutter im Sterben liegt
bricht die Vergangenheit mit aller Wucht erneut in ihr Leben. Ein berührender und
klarsichtiger Roman über psychische Krankheit Schuld und Vergebung - und darüber wie wir
durch das Erzählen lernen uns selbst zu verstehen.