Karl-Heinz Adler begann Ende der fünfziger Jahre sich als Künstler neu zu erfinden: Er
arrangierte gefächerte Schichtungen gleicher geometrischer Elemente konstruktivistische
Collagen sich durchdringender Rechtecke sowie transparente Folienschichtungen später folgten
die großflächigen Seriellen Lineaturen. Seine Kunst stieß in der DDR auf Ablehnung obwohl sie
ganz unmittelbar den Alltag vieler Menschen in den Neubauvierteln bestimmte. Gemeinsam mit
seinem Künstlerkollegen Friedrich Kracht hatte er 1968 das Beton-Formstein-Programm entwickelt:
ein Baukasten von zwölf modularen Grundformen der kurze Zeit später in Produktion ging und von
da an das Bild der Trabantenstädte prägte. Der Band erscheint mit einem Interview von Hans
Ulrich Obrist zum 90. Geburtstag des Künstlers. Ausstellungen im Albertinum in Dresden (April
bis Juni 2017) im Kassák Múzeum sowie im Kiscelli Múzeum in Budapest (beide Ende Mai bis
August 2017).