Unsere neuzeitlichen Museen erscheinen in der Regel noch immer als Trophäenzimmer. Der sie
prägende White Cube ist Teil einer westlich-aufklärerischen Praxis die Dinge isoliert und aus
ihrer Einbettung löst. Lebendige Ausstellungen wie sie in der hier vorgestellten Serie
entwickelt wurden brechen mit dieser Gewohnheit und ermöglichen eine ganzheitliche
Arbeitsweise klassischer Ausstellungshäuser indem sie Verwobenheit und Prozessualität an die
Stelle einer strikten Trennung von Exponat und Betrachter*in setzen. Statt das
Ausstellungsformat nur als einen inhaltlichen Container zu verstehen der mit je anderen Themen
und Objekten gefüllt wird spielen die porträtierten Ausstellungen mit dem Format selbst und
kreieren zeitbasierte Konzepte die andere Formen der Begegnung ermöglichen und einer neuen
systemischen Weltsicht entsprechen. So können sich Ausstellungen jeden Tag ja sogar jederzeit
verändern - und selbst zum Leben erwachen.