Isabelle Graws Vom Nutzen der Freundschaft ist Erlebnisbericht und Gesellschaftskritik in
einem. Im Stil eines fiktiven Tagebuchs geschrieben enthält diese Publikation persönliche
Aufzeichnungen über den Nutzen der Freundschaft in einer Wettbewerbsgesell- schaft. Mit Blick
auf ihr eigenes Milieu - dem Kunstbetrieb - zeigt sie dass Freundschaften weder gänzlich
uneigennützig sind noch in ihrem Nutzen aufgehen. Graw reflektiert auch die eigenen
Freundschaftspraktiken kritisch in Form autofiktionalisierter Prosa. Der erste Teil des Buches
kann als Lamento über die Fallstricke der Nutzenfreundschaft gelesen werden während im zweiten
Teil eine Hymne auf wahre Freundschaften angestimmt wird. Die Autorin erklärt diese zu einer
existenziellen Notwendigkeit - die Freundschaft und die damit verbundenen innigen Bezüge zu
Anderen braucht sie wie die Luft zum Atmen. Isabelle Graw Autorin und Kunsthistorikerin lehrt
Kunstgeschichte und Kunsttheorie an der Hochschule für Bildende Künste Frankfurt am Main
(Städelschule). Mitbegründerin und Herausgeberin von Texte zur Kunst. Lebt und arbeitet in
Berlin und Frankfurt am Main. Jüngste Publikationen (Auswahl): Der große Preis. Kunst zwischen
Markt und Celebrity Kultur (2008) Die Liebe zur Malerei. Genealogie einer Sonderstellung
(2017) In Einer An deren Welt. Notizen 2014 - 2017 (2020).