»Der Vorhang der Illusion alles sei geordnet und für die Ewigkeit verpackt reißt auf von
Stunde zu Stunde von Nachricht zu Nachricht von Kriegsschauplatz zu Kriegsschauplatz. Unsere
Welt verändert sich in einer Geschwindigkeit und Radikalität für die es noch keine Sprache und
keine Vorstellung gibt. Es ist ein Paradigmenwechsel der sich vollzieht und der wirkt nicht
aber gedacht werden kann weil er die Bibliotheken des Wissens verlässt ohne neue zu gründen.«
In dieser Sammlung neuer Essays werden die Themen und Motive weiterentwickelt die Kurt
Drawerts Literatur in ihrer Tiefenschicht prägen: Die komplexen Schnittstellen von Körper
Sprache und Macht im Inneren des Subjekts zu erkunden und eine daraus abzuleitende Gefährdung
für den einzelnen Menschen. Ein zweiter Teil gilt der Literatur als einem Ort der Freiheit des
Subjekts. Aber - Was ist Literatur? In diesem Versuch einer Topologie entwirft der Autor eine
poetologische Matrix für die eigene Arbeit in der Produktion und Reflexion nebeneinander
koexistieren. Reden und Gespräche komplettieren die theoretischen Positionen und führen sie am
konkreten Gegenstand weiter. Kurt Drawert ist Autor von Romanen Gedichten und Essays. Für sein
Werk wurde er vielfach ausgezeichnet zuletzt mit dem Lessing-Preis des Freistaates Sachsen
(2017) dem Georg-Christoph-Lichtenberg-Preis (2020) und dem Walter Kempowski Preis für
biografische Literatur (2021). Er lebt in Darmstadt.