Seit fast 40 Jahren werden Messprinzipien untersucht welche den Zustand der Wunde beurteilen.
Bisher kommerziell verfügbare Systeme benötigen die Eröffnung des Verbandes. Für ein
Online-Monitoring spricht besonders das Risiko einer unentdeckten Infektion beim längeren
Einsatz moderner hydroaktiver Wundabdeckungen. Größere Verbandwechselintervalle erhöhen die
Heilungschancen für Wunden deutlich. Für integrierte Monitoring-Lösungen gibt es bisher wenige
praktikable Ansätze. Die Messung des elektrischen Parameters Impedanz lässt sich gut
miniaturisieren und die Störanfälligkeit kann mit einfachen Maßnahmen verringert werden. Die
Unabhängigkeit von einem Transducer macht dieses Verfahren energieeffizient und ermöglicht so
mobile Anwendungen. Diese Arbeit beschäftigt sich nach Kenntnis des Autors erstmalig mit der
impedimetrischen Charakterisierung der immunologisch bedeutsamen NETs (engl. Neutrophil
Extracellular Traps) und untersucht das Potenzial dieser Messmethode für einen
Wundinfektionssensor. Die Untersuchung der Immunreaktion erfolgte mit Hilfe von
Impedanzspektroskopie in einer artifiziellen Wundumgebung. Dabei konnten für die NET-Bildung
typische Parameter wie Zeitverlauf charakteristische Spektren und markante Frequenzen
ermittelt werden. Dieses Verfahren wurde mit in der Literatur gängigen Quantifizierungsmethoden
für NETs verifiziert. Die impedimetrische NET-Detektion erwies sich als besonders zuverlässig
und robust. Sowohl mit chemischen Stimulanzien als auch mit Mikroben war ein Ausschlag deutlich
messbar. Die großen Signaländerungen von durchschnittlich über 100% erhöhen die Chance dass
dieses Verfahren auch in der natürlichen Wundumgebung und mit weniger präzisem Messequipment
zuverlässig funktioniert.