"So möge es in die Annalen eingehen: Die Preußen Soldatenkönige die Saxa Kunstkönige" fordert
der sächsische Kurfürst im TV-Klassiker "Sachsens Glanz und Preußens Gloria". Das Bild des
kriegerischen Preußen und des schöngeistigen Sachsen hält sich im kollektiven Gedächtnis bis
heute. Unsere Vorstellung der gemeinsamen Vergangenheit ist vor allem von der Idee einer
zwischenstaatlichen Rivalität geprägt die dazu führte dass sich beide Länder in den Kriegen
der Neuzeit oft auf unterschiedlichen Seiten wiederfanden und die 1815 in die demütigende
Teilung Sachsens mündete. Doch Preußen und Sachsen waren eben nicht nur Rivalen sondern in
erster Linie auch Nachbarn die in einem stetigen wirtschaftlichen politischen und
künstlerischen Austausch standen und als lutherische Fürstentümer auf Reichsebene öfter mit-
als gegeneinander arbeiten mussten. Die spannende und wechselreiche Beziehung zwischen beiden
Ländern über beinahe ein halbes Jahrtausend möchte der vorliegende Band untersuchen. Im Stile
einer vergleichenden Landesgeschichte zeigt er auf wie der langsame Aufstieg Preußens zur
europäischen Groß- und der Abstieg Sachsens zu einer deutschen Mittelmacht vonstattengingen
welche Faktoren diese Entwicklungen prägten warum die Geschichte beider Länder so einzigartig
ist und nicht nur im Sinne eines ständigen Gegensatzes begriffen werden darf.