Der russische Dichter Michail Lermontow ist neben Puschkin der bedeutendste Vertreter der
Romantik in der russischen Literatur von der er sich jedoch mit seinem wichtigsten Werk Ein
Held unserer Zeit abwandte. Der Episodenroman aus dem Jahr 1840 erzählt aus verschiedenen
Blickwinkeln das ebenso abenteuerliche wie sinnentleerte Leben des jungen Offiziers Petschorin
während des Kaukasuskrieges in den 1830er Jahren. Petschorin ein ebenso schwermütiger wie
zynischer Skeptiker stürzt seine Mitmenschen mit Charisma und überlegener Intelligenz immer
wieder absichtlich ins Unglück. Für Lermontow ist er damit ein prototypischer Held der Zeit
nach den napoleonischen Kriegen als sich die nach Freiheit sehnende Jugend Russlands
angesichts des gesellschaftlichen Stillstands in Fatalismus und Weltabgewandtheit flüchtete.