Gottfried Keller veröffentlichte seinen Novellenzyklus im Abstand von knapp 20 Jahren der
erste Teil mit fünf Erzählungen erschien bereits 1856 die um fünf Erzählungen erweiterte
Gesamtausgabe jedoch erst 1875. Angesiedelt in der fiktiven schweizer Kleinstadt Seldwyla
verstand Keller seine sowohl in der Vergangenheit als auch der Gegenwart des 19. Jahrhunderts
angesiedelten Erzählungen als humoristische sich gelegentlich bis zum Grotesken steigernde
Lebensbilder. Einzige Ausnahme ist die an Shakespeares Tragödie angelehnte Novelle Romeo und
Julia auf dem Dorfe die zusammen mit Kleider machen Leute und dem Märchen Spiegel das
Kätzchen zu Kellers bis heute populärsten Werken gehört.