Die Kät im erzgebirgischen Annaberg ist nicht nur eines der größten und bekanntesten Volksfeste
in Mitteldeutschland sondern auch eines der ältesten. Mit der Geschichte eines halben
Jahrtausends reicht ihr Ursprung bis in die Zeit des vorreformatorischen Katholizismus zurück.
Durch eine tiefe Verwurzelung im Volksbewusstsein des oberen Erzgebirges erhielt sich das Fest
trotz zeitbedingter Wandlungen und örtlicher Verlegungen auch in Jahrhunderten von Krisen und
Kriegen.Getragen von der Aufbruchstimmung und Technikbegeisterung des 19. Jahrhunderts
entwickelte sich die Kät schließlich zum alljährlichen Aufeinandertreffen der neugierigen
Bevölkerung mit den sich stets wandelnden und variierenden Novitäten der Schausteller. Dem
taten weder die immer mitschwingende Abhängigkeit von der Gunst des Wetters einen Abbruch noch
die sich stets nur in eine Richtung entwickelnden Entgelte für den Genuss des
Vergnügens.Entlang präziser historischer Recherche wird mit diesem Buch der Versuch unternommen
den Werdegang dieses besonderen Festes von seinen Anfängen bis in die erste Hälfte des 20.
Jahrhunderts hinein zu beleuchten. Ein umfangreicher Anhang bietet dem interessierten Leser
zudem eine in dieser Form erstmals vorliegende Sammlung aller aufzufindenden Quellen zu diesem
Thema.Fragen werden an den Stellen beantwortet wo Antworten naheliegen. Fragezeichen werden
jedoch auch stehengelassen wo nur das Spekulieren bliebe. In einer nach Jahrhunderten
zählenden Geschichte ist dies unausbleiblich.Trotz ihrer oftmals einer Berg- und Talbahn
ähnelnden Geschichte blieb die Kät jedoch immer die Kät : Ein sächsisches Volksfest das weit
mehr ist als nur ein Rummelplatz .