In seinem Grundlagenwerk das mit gutem Recht als Klassiker bezeichnet werden darf führt uns
der Autor die Vielfältigkeit des Themas Verteidigung vor Augen. Zunächst wirft er einen
genaueren Blick auf deren Unterformen wie z.B. die passive Verteidigung im Kontrast zur aktiven
Version. Sodann weckt er des Lesers Neugier herauszufinden was sich hinter der automatischen
Verteidigung verbergen mag - der wissenschaftlichen - oder gar der philosophischen.Auch
untersucht er den interessanten Aspekt inwiefern die Belange der Verteidigung bei großen
Meistern der Vergangenheit wie beispielsweise Wilhelm Steinitz Siegbert Tarrasch und Emanuel
Lasker stilprägend waren.Und für die gründliche Kommentierung der zahlreichen Beispiele aus
Meisterpartien werden eigens neue Begriffe geprägt - z.B. Leukopenie und Melanpenie für eine
weißfeldrige bzw. schwarzfeldrige Schwächung ganzer Felderkomplexe. Oder es werden Begriffe
verwandt die eigentlich gar nicht in der Schachsprache zu Hause sind wenn z.B.
veranschaulicht werden soll worin der Unterschied besteht ob eine Bauernschwäche gedeckt -
oder betreut wird.Alles in allem ein Lesegenuss aus einer Zeit in der es einem Autor nicht
allein um die schachlichen Inhalte ging sondern in der ihm auch deren sprachliche Darbietung
am Herzen lag.