Da die Schachweltmeister natürlich in allen Bereichen des Spiels herausragen kann man von
ihrem Können am meisten lernen und es versteht sich von selbst dass das Endspiel
diesbezüglich keine Ausnahme bildet. Ganz gleich ob sie renommierte Taktiker oder
hervorragende Positionsspieler waren - ganz gleich ob sie ihre Eröffnungen in aller Tiefe
analysierten oder diese eher intuitiv spielten: Es ist vollkommen ausgeschlossen dass einer
von ihnen den höchsten Titel hätte erlangen können wenn er nicht auch die Endspielphase
weltmeisterlich beherrscht hätte. Und um seinen Lesern zu ermöglichen von den Weltmeistern zu
lernen hat der Autor sein Augenmerk vorneweg auf deren individuell gegebene Spezialgebiete
gerichtet - wie z.B. auf Steinitz' gekonnten Umgang mit dem Läuferpaar Laskers
Verteidigungskunst Capablancas Einsatz des Königs Aljechins Angriffskunst in der 4.
Partiephase Euwes geschickte Nutzung von Freibauern Botwinniks eiserne Logik und weitsichtige
Strategie Smyslows minutiöse Turmendspiele und Tals Magie die oft auch im Endspiel zauberhaft
zum Zuge kam. Darüber hinaus werden allerlei immergrüne Klassiker der einzelnen Spieler geboten
von denen einige dank aktueller Analysen in neuem Licht erscheinen. Auch erhält der Leser die
optimale Trainingsmöglichkeit sich anhand zahlreicher Aufgaben in die Lage der Weltmeister zu
versetzen und selbst nach Lösungen zu suchen. Da am Rande auch auf das Modell der 4
Spielertypen eingegangen wird (Aktivspieler Pragmatiker Theoretiker und Reflektor) können
zusätzlich Aufschlüsse über die Bedeutung dieses Themas speziell im Endspiel erlangt werden.
Und in diesem Sinne spricht der rumänische Großmeister und Endspielexperte Mihail Marin in
seinem Geleitwort die Einladung aus sich mit den herausragendsten Endspielleistungen der
Weltmeister nicht einfach nur zu beschäftigen sondern diese durchaus auch zu genießen.