Es gibt wohl keinen anderen Spieler der die Schachwelt in so vielen Bereichen und derart
einschneidend verändert hat - wie Robert James Fischer für den sich unter den Schachspielern
der Welt der Name Bobby Fischer eingebürgert hat.Von seinen spektakulären Erfolgen sind
besonders seine geradezu deklassierenden Siege gegen gleich drei sowjetische Großmeister Anfang
der Siebziger hervorzuheben eine Art Wachablösung im Kampf um den Weltmeistertitel den die
Sowjets seit mehr als zwei Jahrzehnten quasi abonniert hatten. Dies löste einen weltweiten
Schach-Boom aus obwohl es genauer heißen muss: Es löste einen Schach-Boom speziell in der
westlichen Welt aus denn in der Sowjetunion mit Millionen von Vereinsspielern war ein solcher
Boom ja offenbar kaum noch erforderlich.Viele Spieler aller Klassen haben wegen der damaligen
Ereignisse rund um Bobby Fischer überhaupt erst mit dem königlichen Spiel begonnen. Seine
Partien sind legendär und da sie natürlich schon in etlichen Werken ausgiebig analysiert und
ausführlich kommentiert wurden liegt die Frage nahe: Was soll ein weiteres Buch da überhaupt
noch bringen?Der Hamburger Großmeister Karsten Müller hat die seiner Meinung nach 60 in-
struktivsten Partien Bobby Fischers ausgewählt und diese einmal mit verschiedenen neueren
Engines geprüft. Dabei sind ihm zwar zahlreiche Fehler in den alten Analysen aufgefallen aber
Bobbys Partien strahlen ungeachtet dessen immer noch im alten Glanz oder sogar noch heller.
Denn selbst der strenge Blick von Spitzen-Programmen stößt nur selten auf Fehler und
entsprechend kann jeder Leser mehr denn je aus diesen Partien lernen um seine eigene
Spielstärke erfolgsorientiert zu verbessern.Nicht allein die zahlreichen im Buch gebotenen
Fotos von fast allen Gegnern Fischers versetzen den Leser zurück in 'alte Schachzeiten' sondern
auch die in vielen Partien eingefügten Zitate. So erhalten selbst jüngere Spieler einen guten
Eindruck davon wie es in der Schachwelt zuging als es beispielsweise noch Hängepartien gab
und kein Spieler sich vor der Analyse drücken konnte indem er diesen Job einfach an seinen
Computer delegiert.