Am Beispiel Harry Hallers im Steppenwolf behandelt Hermann Hesse eine Identitätskrise die sich
darin äußert dass der Protagonist unter der Spaltung in zwei widersprüchliche Teilidentitäten
leidet. Da er innerhalb völliger Resignation in der Entfaltung seiner Persönlichkeit stagniert
scheint eine Weiterentwicklung zunächst völlig aussichtslos und wird im Laufe der Handlung erst
ins Rollen gebracht als Haller auf seine Seelenbilder trifft. Ausgehend von dieser These wird
die Arbeit klären auf welche Weise sich die krisenhafte Identität Hallers konkretisiert. Da
die besondere Komposition des Romans auch das Geschehen beeinflusst wird sie näher betrachtet.
Die Arbeit verweist auch auf den psychoanalytischen Einfluss im jeweiligen Kontext da dieser
für das Verständnis des Romans von zentraler Bedeutung ist. Dabei beschränkt sie sich
weitgehend auf die Lehre C. G. Jungs da Hesse selbst mit ihm in persönlichem Kontakt stand und
die Werke des Psychologen aufschlussreiche Hinweise für ihn geboten haben. Des Weiteren werden
Figurenlage und Schlüsselsymbole wie etwa das ständig wiederkehrende Spiegelmotiv untersucht
und es wird beleuchtet inwiefern die Handlungsträger als Teilidentitäten Harry Hallers und
letztendlich des Autors selbst angesehen werden können. Daher wird diese Arbeit auch die
Biographie von Herman Hesse unter verschiedenen Gesichtspunkten veranschaulichen.