Es wird geschätzt dass bundesweit etwa 5% aller Schüler aktive Schulschwänzer sind wobei
diese 5% die untere Grenze markieren dürften. Zusätzlich zu den ansteigenden Fällen von
Schulabsentismus haben im Schuljahr 2001 2002 mehr als 85.000 Schüler also circa 9 % des
Altersjahrgangs die Schulen ohne Abschluss verlassen. Jugendliche die aufgrund ihres häufigen
Fehlens keinen Schulabschluss erreichen geraten jedoch schnell in die dauerhafte
Arbeitslosigkeit. Daher ist es besonders für die am Lehr- und Lernprozess beteiligten Personen
wichtig sich mit den jeweiligen Ursachen und Interventionsmöglichkeiten des Schulabsentismus
auseinander zu setzen. Was aber versteht man genau unter Schulabsentismus? Welche
Erscheinungsformen fallen unter diesen Begriff und was können vor allem Lehrer tun um
Schulabsentismus zu verhindern bzw. zu bekämpfen? Aufgrund dieser und weiterer Fragen ist das
Anliegen dieser Arbeit die Komplexität des Themas Schulabsentismus mithilfe einer
umfangreichen Literaturanalyse differenziert darzustellen und dabei die Bedingungs- bzw.
Risikofaktoren für dieses Verhalten herauszuarbeiten. Die Erkenntnisse aus der Theorie sollen
im Anschluss daran die Grundlage für mögliche Präventions- und Interventionsmaßnahmen bilden
durch die den Schülern ein normaler Schulbesuch (wieder) ermöglicht wird und somit die
negativen Auswirkungen des Schulabsentismus so gering wie möglich gehalten werden können.
Aufgrund der Tatsache dass individuelle Bedingungsfaktoren auch stets auf mögliche
Ansatzpunkte für Präventions- und Interventionsmaßnahmen schließen lassen rückt die
theoretische Auseinandersetzung mit den Bedingungs- bzw. Risikofaktoren in dieser Arbeit in den
Mittelpunkt der Betrachtung.