Ich war Mann und Frau: Der Buchtitel von Christiane Völlings 2010 erschienener Erzählung ihrer
Version einer intersexuellen Lebensrealität mag in manchen gesellschaftlichen und auch
akademischen Kontexten Verwirrung stiften. Mann und Frau zugleich? In einem System das auf der
Trennung von Geschlechtern in genau zwei Kategorien - nämlich weiblich und männlich - beruht
scheint weder die Vorstellungsmöglichkeit noch der Platz für Menschen zu sein die eine
Position als weder das eine oder das andere ein sowohl als auch oder ein dazwischen beziehen.
Die unmittelbare Frage die sich daran anschließen lässt ist diese: Wie kommt es dass -
obwohl uns in Gesellschaft und häufig auch der in Wissenschaft vermittelt wird dass es nur
zwei streng voneinander getrennte Geschlechter gibt - es dennoch einen (nicht geringen) Teil
von Menschen gibt die sich in dieses Schema nicht einordnen können oder wollen?