Als die Autorin 2014 die Teilnehmer der Jugendwerkstatt in Köln-Mülheim kennenlernte sah sie
ihre Chance selbst im kleinen Rahmen so etwas wie Feldforschung zu betreiben. Ohne
Schulabschluss z. T. aus zerrütteten Familienverhältnissen stammend dafür oftmals bereits
Bekanntschaft mit dem Jugendamt der Arbeitsagentur und der deutschen Justiz gemacht habend und
meist emotional beeinträchtigt und oder lernbehindert bedienten die Jugendlichen auf den
ersten Blick sämtliche gängigen Klischees und Vorurteile. Das Interesse der Autorin galt dabei
schon früh dem Sprachgebrauch der Jugendlichen: Wie kommunizieren sie in Ihrer Clique und mit
Gleichaltrigen wie mit gesellschaftlich-hierarchisch anders Positionierten? Was hat es mit dem
vielfach beschworenen Verfall der Sprache - insbesondere unter Jugendlichen - auf sich? Oder
um es ganz plakativ auszudrücken: Können sie noch Deutsch? Anhand von Gesprächsbeispielen wird
in der vorliegenden Studie die Sprache von Kölner Jugendlichen mithilfe ausgewählter Kriterien
untersucht.