Das Ziel die Umsatzsteuersysteme der EU-Mitgliedstaaten zu harmonisieren (4. Erwägungsgrund
der Mehrwertsteuer-Systemrichtlinie) wurde mit der Einführung eines gemeinsamen
Mehrwertsteuersystems entschieden vorangetrieben. Obwohl sich die Umsatzsteuervorschriften der
Mitgliedstaaten nach den europäischen Vorgaben richten bestehen zwischen den
mitgliedstaatlichen Gesetzen und der Richtlinie zuweilen problematische Auslegungsspielräume.
Diese soll der Europäische Gerichtshof (EuGH) anhand des europäischen Rechts einheitlich
interpretieren um bestehende Hemmnisse aus dem Weg zu räumen. Dabei hat die Rechtsprechung des
EuGH teilweise erhebliche Folgen auf das nationale Umsatzsteuerrecht der Mitgliedstaaten. Von
einer veränderten Rechtsprechung der Gerichte über das Kippen bisheriger Verwaltungspraxis bis
hin zu nationalen Gesetzesänderungen - die Auswirkungen der Urteile des EuGH sind deutlich zu
spüren. Dieses Buch zeigt den genauen Zusammenhang zwischen der Umsatzsteuer und dem EuGH auf
und untersucht den Einfluss des EuGH sowie die beschriebenen Wirkungen seiner Rechtsprechung am
Beispiel des deutschen Umsatzsteuerrechts.