Die Digitalisierung der Welt und die damit einhergehende Evolution der modernen Kommunikation
brachten in den letzten Jahren neue und teils einzigartige Medienphänomene hervor. Eine
besondere Karriere wiederfuhr dabei dem Phänomen des Shitstorms. Vor 2010 galt der Shitstorm in
Deutschland als nahezu unbekannt. Zwei Jahre später fürchtete ihn sogar die Bundeskanzlerin
Angela Merkel. Wie jedes machtvolle Instrument läuft er damit Gefahr für manipulative Zwecke
in der politischen Kommunikation missbraucht zu werden. Dieses Buch beschäftigt sich mit dem
Shitstorm als bewusst eingesetztem Element im Marketing-Mix der persönlichen politischen
Kommunikation und untersucht ob es sich dabei um ein probates Mittel des Agenda Settings
handelt. Um dieser Fragestellung nachzugehen werden die Grundlagen der medialen Umgebung - die
Sozialen Medien - und der politischen Kommunikation sowie die Aspekte der Demokratisierung der
Kommunikation - der politischen Kommunikation in den Sozialen Netzwerken und der
Personalisierung innerhalb der Politik - definiert. Anschließend folgt eine Fallbetrachtung
eines möglicherweise von der Politikerin Erika Steinbach (CDU) absichtlich initiierten
Shitstorms aus dem November 2015.