Seit den 80er Jahren fordert der deutsche Arbeitsmarkt eine Deregulierung und Flexibilisierung
der Arbeitsbedingungen - seit den 90ern steigen folglich atypische Beschäftigungsverhältnisse
wie Teilzeit befristete Beschäftigung freier Dienstvertrag neue Selbstständigkeit und
Zeitarbeit. Heutzutage ist es üblich dass externe oder flexible Arbeitskräfte zentrale
Positionen in einem Unternehmen bekleiden bei denen es früher als selbst verständlich galt
dass diese Stellen von der Stammbelegschaft besetzt werden. Dies hat laut Grafl drei Gründe:
erstens der Wandel zu Globalisierung und Informationsgesellschaft zweitens veränderte
Anforderungen an das Erwerbsleben (Frauenquote Individualisierung etc.) und drittens
Ergebnisse eines seit den 80ern gegen Arbeitslosigkeit reformierten Arbeitsmarktes. Auch hilft
es dem unter Kosten- und Konkurrenzdruck stehenden Unternehmen. Das Normalarbeitsverhältnis hat
für Angestellte Existenzsicherung durch einen festen Vertrag und höheres Gehalt sowie
gesellschaftliches Ansehen voraus wohingegen die atypische Beschäftigung die Vorteile einer
kurzfristigen günstigen und flexiblen Anstellung bietet. Ziel der vorliegenden Studie ist nun
die zweiseitige Betrachtung der Arbeits- und Sozialbeziehungen zwischen den Festangestellten
und den Zeitarbeitskräften darzustellen. Welche Spannungen und Konflikte gibt es zwischen
Festangestellten und Zeitarbeitern? Identifizieren sich Zeitarbeiter und Festangestellte
gleichermaßen mit dem Unternehmen? Fühlen sich Zeitarbeiter im Vergleich zu Festangestellten
benachteiligt? Und wie werden Zeitarbeiter von den Festangestellten wahrgenommen?