Familie = Vater + Mutter + Kind? In den vergangenen Jahrzehnten hat sich nicht nur die
Institution Familie verändert sondern auch der Umgang mit dieser. Sie ist der Ausgangspunkt
für die Entwicklung der nachfolgenden Generationen und verantwortlich für deren Wertebildung.
Familie wird zwar als Kern der Gesellschaft und als ihr kleinstes Element betrachtet doch ist
ihre Stabilität durch den Wandel der Gesellschaft der letzten Jahrhunderte gesunken. So brechen
ehemals gelebte klare und wertgebende Strukturen auseinander - sie gilt als bedroht. In Art. 6
GG heißt es: Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die
zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Und dennoch wird dieser Grundsatz von Eltern immer wieder
missachtet und missbraucht. Kinder werden verletzt misshandelt sexueller Gewalt ausgesetzt
vernachlässigt und im schlimmsten Fall sogar getötet. Aus diesem Grund wurde eine Vielzahl von
Hilfsangeboten für belastete Eltern und Kinder erstellt welche zur familiären Stärkung und
Vermeidung missbräuchlicher Handlungen an Kindern führen sollen. Um Eltern aller Milieus
erreichen zu können ist es besonders wichtig niederschwellige Hilfsangebote zu unterbreiten.
Das Angebot der Babybegrüßungsdienste ist ein Teil der aufsuchenden Elternarbeit. Im Rahmen der
Debatte über Frühe Hilfen wurden in vielen Städten und Gemeinden Deutschlands von den
Jugendämtern oder freien Trägern lokale Babybegrüßungsdienste die sogenannten Willkommens-
oder Erstbesuchsdienste ins Leben gerufen. Diese Dienste besuchen junge Familie in den ersten
Wochen nach der Geburt ihres Kindes wodurch die Möglichkeit einer Begleitung von Anfang an
besteht. Es gilt nun zu erforschen wie das Angebot der Begrüßungsdienste von den jungen
Familien selbst wahrgenommen wird - als Hilfe oder Kontrolle?