Das Schlagwort Cyber ist in aller Munde viele Themen lassen sich durch dieses Präfix aufsexen.
Was aber steckt tatsächlich hinter den oftmals beschworenen Szenarien eines umfassenden
Cyber-Krieges? Wie wirkt sich die Integration von Cyber-Operationen auf die klassische
Kriegsführung aus? Diesen Fragen widmet sich die vorliegende Studie. Durch die Analyse des
russisch-georgischen Krieges 2008 in dem es zu einem vermehrten Einsatz von Cyber-Operationen
im Kontext konventioneller Angriffe kam wird gezeigt dass Cyber-Operationen noch nicht das
Potenzial haben umfassende und verheerende Wirkungen im klassischen Kriegsgeschehen zu
entfalten. Ein Blick auf die in der Literatur zu findenden Bedrohungsszenarien und die
Diskussion der Erkenntnisse des Fallbeispiels verdeutlichen dass uns in absehbarer Zeit kein
reiner Cyber-Krieg und auch kein verheerender Einsatz von Cyber-Operationen während eines
konventionellen Krieges drohen. Dennoch sollten mit Blick auf zukünftige Entwicklungen die
Forschungsanstrengungen auf dem Gebiet der Cyber-Sicherheit und der Cyber-Kriegsführung erhöht
werden. Noch zu wenig werden praktische Fallbeispiele und tatsächlich existierende Kapazitäten
nationaler Militärs beleuchtet.