Die aktuelle eParticipation-Forschung wird nicht müde die Chancen zu betonen die gerade in
der durch Social Media möglich werdenden direkten Interaktion zwischen politischen Entscheidern
und Bürgern liegen um sinkenden Wahlbeteiligungen und einer wahrgenommenen Entfremdung der
Politik von den Problemen der Bürger zu begegnen. Interessant ist dabei allerdings dass genau
dieses kommunikative Miteinander das Social Media ja gerade auszeichnet im Kontext der
eParticipation-Forschung bisher keine adäquate Berücksichtigung findet. Sowohl empirisch als
auch theoretisch weist sie in diesem Kontext erhebliche Leerstellen auf die zum einen auf ihre
starke normative Prägung zurückzuführen sind zum anderen aber auch daraus resultieren dass
die eParticipation-Forschung bisweilen so tut als hätte es vor ihrem Entstehen das Thema der
politischen Partizipation nicht gegeben. Die vorliegende Studie macht den Vorschlag diese
Defizite mithilfe der funktionalen Perspektive der Luhmann'schen Systemtheorie zu adressieren
und zeigt am Beispiel der alltäglichen Interaktionen zwischen Abgeordneten des Deutschen
Bundestages und Bürgern auf Twitter die Tragfähigkeit dieses Ansatzes auf.