Autor Eckhard Jäger Festeinband im Querformat 29 7 x 21 cm 98 Seiten 105 Abbildungen. ÜBER
DAS BUCH:Johann George Schreiber ist in der Landeskunde und Kartographiegeschichte als Autor
und Herausgeber von etwa 150 Landkarten und Atlanten bekannt weniger geläufig sind seine
Stadtansichten und die Taschenkalender im Miniaturformat. Aber weitgehend im Dunkeln liegen
seine Lebens- und Arbeitsumstände. Wie viele Karten und Ansichten hat er geschaffen? Hat er
weitere Kupferstecher beschäftigt? Wie hoch waren Auflage und Preis seiner Produkte? Wie haben
sich Urheberrechtsprobleme und königliche Privilegien auf seine Arbeit ausgewirkt? Wie haben
seine Witwe dann sein Neffe Johann Christian Schreiber schließlich dessen Witwe das
Kupferstich- und Verlagsgeschäft weitergeführt? Wie wurde nach 1810 die Firma Schreibers Erben
unter dem eingeheirateten Magister Riedig fortgeführt? Mit der vorliegenden Studie wird
Schreibers Lebenswerk rekonstruiert indem ein Gesamtverzeichnis der von ihm und seinen Erben
im Zeitraum von etwa 1700 bis 1800 geschaffenen Arbeiten vorgelegt wird. Ferner werden die
Miniatur-Kalender sowie weitere Produkte des in Leipzig und zeitweilig in Zittau tätigen
Verlages Schreibers Erben exemplarisch aufgelistet und kommentiert deren Erscheinen bis 1875
nachgewiesen wird. Abschließend folgt ein Exkurs über Arbeitsabläufe eines Kupferstechers über
Auflagenhöhen und die Relation zwischen Landkartenpreisen und Lebenshaltungskosten.Johann Georg
Schreiber war ein Selfmademan dem es gelungen war aus bescheidenen Verhältnissen kommend ein
kleines Verlagsimperium aufzubauen. Als Autodidakt konnte er - als Tischlersohn nahe Bautzen
aufgewachsen - schon in jungen Jahren sowohl die Stadträte in Bautzen und Leipzig als auch die
Oberlausitzer Landstände und den Herzog von Sachsen-Zeitz von seinen Fähigkeiten im
Kupferstich- und Landkartenfach überzeugen. Wir verdanken ihm aus dieser Zeit drei
Stadtansichten von Bautzen je eine große Landkarte der Oberlausitz und der Stifte Naumburg
Zeitz sowie dekorative Ansichten der Moritzburg in Zeitz sowie des Leipziger Marktplatzes.
Weitere Ansichten folgten. Vergleiche seiner Handschrift anhand der Kupferstiche aus den Jahren
1698 bis 1718 zeigen deutlich die Entwicklung vom noch ungelenken Schriftbild hin zum
ästhetischen Gesamteindruck. Seine Begabungen in künstlerischer und auch in kaufmännischer
Hinsicht führten dazu dass er als Erster in Sachsen einen Weltatlas herausgeben konnte: den
Atlas selectus mit zunächst 37 später bis zu fast 300 Karten. Sein Verlag wurde damit zum
bedeutenden Lieferanten geographischen Wissens gerade für den mitteldeutschen Raum wo über
Jahrzehnte hinweg Tausende seiner kleinen Karten als Einzelblätter oder Atlanten das Publikum
unterrichteten. Seine ursprünglich bescheidene Offizin wurde zum Familienunternehmen deren
konzeptioneller Grundstock über 150 Jahre hinweg - von 1725 bis 1875 - den Bestand des Verlages
Schreibers Erben sicherte.