18 KünstlerInnen durften in der Dauerausstellung hutARTig Veränderungen - Interventionen -
vornehmen. Das Deutsche Hutmuseum Lindenberg i. Allgäu möchte damit neue Blickwinkel
ermöglichen gedankliche Leerstellen füllen Brüche sichtbar machen oder auch mal ganz
harmonisch die Vitrinen mit Kunst ergänzen.Eine mit silbernen Nadeln bespickte Kappe die den
Namen der starken Göttin Athene trägt hat ihren Platz neben den Schuten aus der
Biedermeierzeit eingenommen. In der Vitrine der Kopfbedeckungen des Bürgertums tauchen
plötzlich Accessoires von Travestiekünstlern auf die so schrill gar nicht wirken zwischen den
aufwändigen Federhüten der betuchten Damen jener Zeit. Und im Huttornado ziehen kunstvoll
gefertigte Kappen eine neue berührende Linie. Denn die caps for the future sind aus Laub vom
Jüdischen Friedhof in Auschwitz.Den Besucher laden die Interventionen dazu ein die
mittlerweile fünf Jahre alte Dauerausstellung des Deutschen Hutmuseums noch einmal mit anderen
Augen zu sehen. Sie können hinterfragen und neue Ansätze finden oder einfach die Kunst genießen
die sich in den Vitrinen versteckt.Einen Teil der Kunstwerke zeigt das Museum in seinem
Sonderausstellungsraum. Alle KünstlerInnen haben sich intensiv mit der Thematik beschäftigt und
dazu spezielle Arbeiten angefertigt.Manche der Arbeiten erscheinen heute - in Zeiten von Corona
- in einem anderen Licht. Da ist zum Beispiel die Werke Distanzzone von Thomas Breitenfeld oder
Home Office von Ilona Amann. Weltenende hat Felix Weinold sein Video betitelt und er ist es
auch der uns das begehrteste Gut dieser Tage in die Vitrine gestellt hat: ein Regal voller
behüteter Klopapierrollen die uns fragen: What s your taboo?.Die Publikation erscheint zur
Ausstellung hutARTig im Deutschen Hutmuseum Lindenberg i. Allgäu 15.05.2020 bis 28.03.2021
(Dauerausstellung) und 15.05.2020 bis 25.10.2020 (Sonderausstellung).