Diese Publikation rekonstruiert die Bau- Architektur- und Besitzergeschichte von Schloss
Maienfeld (Thomas Biller) und vermittelt über den Stand der bisherigen Forschung deutlich
hinausgehende neue Erkenntnisse - etwa mittels einer vom Archäologischen Dienst Graubünden
durchgeführten dendrochronologischen Untersuchung (Oberhänsli Seifert Walser). Nicht zuletzt
stösst der Band zu einer Neuinterpretation der Maienfelder Fresken und ihrer Motive vor (Rupp).
In jüngerer Zeit ist die Autorschaft des Waltensburger Meisters im Blick auf diese Fresken
wiederholt hinterfragt worden. Der Mainstream der Forschung weist sie aber nach wie vor dem
Waltensburger Meister zu der vor allen Dingen sakrale Gebäude in Graubünden mit seinen Fresken
geschmückt hat. Diskutiert werden in dem Band jedoch auch divergente Theorien was den Künstler
anbelangt wie sie in jüngerer Zeit vertreten wurden. Der Künstler integriert in die
Fresken-Komposition biblische insbesondere alttestamentliche Motive - etwa aus dem
Samson-Zyklus im Richter-Buch. Gänzlich ausgespart bleiben in dem erhaltenen Freskenbestand
aber neutestamentliche Motive wie auch solche aus den mittelalterlichen Legenden-Zyklen etwa
der Legenda aurea deren sich der Waltensburger Meister in seinen anderen Werken reichlich
bedient hat. Stattdessen finden sich vor allem höfische Motive. So ist ein Band entstanden der
zum einen das bisherige Wissen aufgreift und es kompakt und konzise darstellt der sich zum
anderen jedoch auch in weiterführender Weise mit zukünftigen Forschungsoptionen
auseinandersetzt. Neben den Texten enthält die Publikation reiches Bild- und Planmaterial. Mit
Beiträgen von Horst F. Rupp Thomas Biller Monika Oberhänsli Mathias Seifert und Christoph
Walser.