Die Benediktinerabtei Reichenau war eines der religiösen kulturellen und politischen Zentren
im frühmittelalterlichen Europa. Sowohl die Klosterinsel mit ihren drei Kirchen als auch die
Werke der Reichenauer Buchkunst zählen zum Welterbe der UNESCO. Die Gedichte des Walahfrid
Strabo die Chronik Hermanns des Lahmen oder die Überreste der Reichenauer Monumentalmalerei
gelten als Spitzenwerke ihrer Zeit. Reichenauer Äbte stützten verlässlich die Herrschaft der
karolingischen und ottonischen Könige und Kaiser. Im Jahr 2024 wird die
Dreizehnhundertjahrfeier der Klostergründung durch Bischof Pirmin begangen. Aus diesem Anlass
erscheint die vorliegende Publikation über das Kloster Reichenau die erstmals seit langer Zeit
die gesamte Geschichte aus einem Guss darstellt. Neben die bislang vorrangig behandelten frühen
Jahrhunderte treten nun gleichberechtigt das spätere Mittelalter und die frühe Neuzeit mit
einem Ausblick auf die Nachwirkungen der Klosterzeit bis heute. Die prominenten Themenfelder
der Reichenauer Kult- Kunst- und Literaturgeschichte werden um Erkenntnisse zu Herrschaft
Wirtschaft und Verwaltung ergänzt mit einem besonderen Augenmerk auf der Einbindung des
Klosters in seine geistliche politische und soziale Umgebung am westlichen Bodensee.