Der demographische und soziokulturelle Wandel der steigende Ärztemangel und die Ausbreitung
chronischer Krankheiten gefährden das deutsche Gesundheitssystem. Darüber hinaus lässt der
medizinische und technologische Fortschritt in Zusammenhang mit einer niedrigen Geburtenrate
die Bevölkerung altern. Daraus resultiert eine erhöhte Inanspruchnahme von
Gesundheitsleistungen die zu erhöhten Gesundheitsausgaben führt. Das gleichzeitige Sinken des
Einkommensniveaus ist die Folge eines steigenden Anteils an Nicht-Erwerbstätigen und einer
Abnahme der Erwerbstätigen. Der Telemedizin wird eine Schlüsselrolle in der Überwindung des
demographischen Wandels und der Reformierung des Gesundheitssystems zugesprochen. Um das Thema
Kosten und Nutzen von Telemedizin bei chronischen Krankheiten adäquat darzustellen werden im
ersten Schritt die Begrifflichkeiten der Telemedizin eingegrenzt. Daraufhin erfolgen die
Definition der Telemedizin und die Darstellung der telemedizinischen Anwendungsarten. Die
Begriffe des Nutzens und der Kosten werden hinsichtlich der Instrumente der
Kosten-Nutzen-Analysen der gesundheitsökonomischen Evaluation erläutert. In Kapitel 5 werden
die zentralen Kosten-Nutzen-Analysen der Telemedizin an den Beispielen der chronischen
Herzinsuffizienz (CHI) und der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) veranschaulicht.