In der globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts wird das Kulturgut Musik zwischen einem
Spannungsfeld der Homogenisierung der populären Musikkultur und dem Erstarken lokaler und
regionaler Kulturen verortet. Beide Aspekte stellen Bezugspunkte für kulturelle Identitäten
dar. Weltmusik scheint als musikalisches Genre eine Antwort auf diesen komplementären Gegensatz
zu bieten. Dieses Buch untersucht anhand drei erarbeiteter Thesen über kulturelle
Identitätsbildung wie diese auf diskursiver kollektiver und individueller Ebene in der
Weltmusik stattfindet. Hierfür dient das theoretische Werk von Stuart Hall als Fundament.
Weltmusik wird in diesem Zuge als euro-zentrisches Konstrukt demaskiert und aus postkolonialer
Perspektive betrachtet. Anschließend wird eine exemplarische Analyse anhand der Musikerin Hindi
Zahra - insbesondere ihres Albums Homeland - durchgeführt. Dabei wird die Frage beantwortet ob
sich Weltmusik konkret vom kulturellen Imperialismus hin zu einem komplexen und vielschichtigen
Konzept entwickelt das als populäre Musikform den prozesshaften Charakter der kulturellen
Identitäten der Gegenwart auffangen kann.