Die Stilgeschichtlichen Wege zur Kunst der Gegenwart wurden für Leser geschrieben die sich
sowohl für die Schönheit als auch für die historische Bedingtheit der Kunst interessieren.
Bildwerke vermitteln oftmals ihre Inhalte in kryptischen Mitteilungsformen. Somit ist der
Austausch zwischen Kunstfreunden Künstler und Kunstwissenschaft eine wichtige Voraussetzung
für das Verstehen und die Beurteilung von Kunst. Dazu möchte die fiktive Wanderung vom
Mittelalter bis zur unmittelbaren Gegenwart einen Beitrag leisten.Der Paradigmenwechsel durch
die medialen Kulturprodukte ausgelöst revolutioniert seit den neunziger Jahren nicht nur die
industriellen sondern auch die soziokulturellen Verhältnisse. Die Veränderungen bilden auch
neue Voraussetzungen Kunst zu produzieren und zu rezipieren. Gab es bis in die neunziger Jahre
noch eine erkennbare stilgeschichtliche Entwicklung so bildet sich in der Gegenwart eher ein
ahistorisch angelegter Diskurs zwischen Künstler und Gesellschaft heraus. Die Demokratisierung
der Kunst ist soweit fortgeschritten dass jede kreative Schöpfung als ein Kunstwerk verstanden
wird. Die Unterscheidung zwischen Kunstwerk kreativer Schöpfung und künstlerisch gestaltetem
Gag richtet sich gegen den inflationären Gebrauch des Begriffs Kunst in der Gegenwart. Die
Beschreibung von Stilbrüchen im allen Bereichen der Kunst auf der Wanderung vom Mittelalter zur
Gegenwart ist eine Möglichkeit den Stilwandel der vor unseren Augen abläuft als einen
historisch bedingten zu verstehen. Es gilt - wie in der Vergangenheit - mit Hilfe der
stilgeschichtlichen Methode thematisch formal oder spirituell Neues in den Kunstwerken zu
entdecken und als Symbolisierung historischer wie gesellschaftlicher Veränderungen zu verstehen
zu deuten und zu beschreiben.