Schaut man auf den aktuellen Zustand der internationalen Beziehungen dann ergibt sich ein
düsteres Bild. Standen sie noch bis in das 21. Jahrhundert hinein unter dem Vorzeichen eines
liberalen Institutionalismus schlägt das Pendel heute deutlich aus zu einem machtpolitischen
Realismus. Der Wille zu einer vernünftigen Kooperation und gedeihlichen Globalisierung weicht
den Bestrebungen nach Renationalisierung Militarisierung Unilateralismus und nationalem
Egoismus. Alle Ansätze zu einer multilateralen Welt- und Friedensordnung drohen in einer neuen
und von Autokraten fahrlässig betriebenen Weltunordnung unterzugehen. Die acht Beiträge dieses
Bandes analysieren den Stand der internationalen Beziehungen sowohl in ihrer zeithistorischen
Genese als auch unter verschiedenen systematischen (geographischen institutionellen
sozialpsychologischen und politisch-ökonomischen) Aspekten. Sie untersuchen die weltpolitische
Rolle Chinas und Europas wie die von internationalen und regionalen Organisationen. Den
Aufsätzen ist gemeinsam dass sie auf die besondere Verantwortung Europas rekurrieren.
Offenkundig gibt es keine Alternative zu den Prinzipien einer Tradition der Aufklärung und
Vernunft nämlich der Kooperation der Solidarität und rechtstaatlichen Demokratie. Der Band
geht auf ein Symposium mit renommierten Politikwissenschaftlern und Historikern zurück das im
Frühjahr 2017 von der Stadt Rödermark und der Nell-Breuning-Schule Rödermark ausgerichtet
wurde.