Es ist das erklärte Ziel des Transhumanismus dass sich der 'neue' Mensch aus seiner
Abhängigkeit von der Natur befreie und sich ganz selbst bestimme. Tatsächlich scheint die
Substitution einer natürlichen darwinischen durch eine künstliche technologische Evolution
nicht mehr ganz abwegig. In den vergangenen drei Jahrzehnten gab es tiefgreifende Entwicklungen
in den Bio- Lebens- und Neurowissenschaften der Informationstechnologie sowie der molekularen
Nanotechnologie. Künstliche Intelligenzen die auf neuronalen und rekursiven Netzwerken
aufbauen sind in der Lage eigenständig zu lernen und sich an ihre Umwelt anzupassen.
Selbstfahrende Autos oder Humanoide Roboter sind in einer fortgeschrittenen Entwicklungsphase.
Neue molekularbiologische Verfahren des 'Genome Editings' erlauben gezielte Modifikationen des
menschlichen Erbguts. Insbesondere durch die Kombination von KI-Hardware und biologischer
'Wetware' ergeben sich ungeahnte Möglichkeiten zu einer qualitativen Veränderung des homo
sapiens. CRISPR Cas9 oder Chipimplantate werden nicht allein zu Heilzwecken eingesetzt werden
sondern zur Optimierung und 'Enhancement' des 'alten' Menschen. Die Beiträge dieses Bandes
können sowohl dem Transhumanismus dem kritischen Posthumanismus als auch einem Technik- oder
Biopragmatismus zugeordnet werden. Die Bandbreite der fachlichen Orientierung spiegelt die
Vielfalt der Aspekte und Dimensionen wider die mit den Themen Biotechnologie
Leistungsoptimierung und Künstliche Intelligenz verknüpft sind. Es werden moralische
technische und rechtliche Konsequenzen beschrieben es wird aber auch auf Wege hingewiesen auf
denen - mit den neuen Technologien - ein gelingendes und gutes Leben rechtlich und moralisch
beschritten werden kann.