Mit diesem Band leistet die Deutsche Rossini Gesellschaft einen wichtigen Beitrag zur
Rossini-Rezeption im deutschsprachigen Raum. Er dokumentiert und erweitert den Internationalen
Studientag Il Tedeschino. Rossini und der deutschsprachige Raum der am 3.-4. Mai 2018 in Rom
abgehalten wurde.Il Tedeschino wurde Rossini schon als Student genannt weil er eine Vorliebe
für die Werke Mozarts und noch mehr Haydns zeigte. Um diesen 'deutschen' Einfluss auf seine
Musik geht es in dem Sammelband in einem Beitrag von Matteo Giuggioli über das Erhabene in
Rossinis Opern.Im Vordergrund steht jedoch die Verbreitung seiner Werke in Deutschland und sein
persönlicher Austausch mit dessen Repräsentanten. Trotz der teils polemischen
Auseinandersetzung der deutschen Musikkritik und der deutschen Kollegen mit den Werken Rossinis
beherrschte der Italiener die Spielpläne der Oper und Konzerte für zumindest eineinhalb
Jahrzehnte lang. Er blieb darüber hinaus im ganzen 19. Jahrhundert eine Referenz in der
deutschen Musikwelt. Das bezeugt Reto Müller in einer umfangreichen Sammlung von Memoiren
deutscher Bekannter Rossinis. Die polemische Debatte wird anhand eines Interessenkonflikts in
der Wahrnehmung von Rossini und Beethoven von Luca Aversano aufgezeigt.Die Rezeption im engeren
Sinn der Verbreitung seiner Opern wurde bislang erstaunlich oberflächlich behandelt. Dieses
Forschungsdesiderat wird für die frühen Erfolge Rossinis in München Wien und Dresden
beseitigt: Richard Erkens lässt den für die ersten Rossini-Aufführungen nördlich der Alpen
mitverantwortlichen Impresario Antonio Cera aus dem historischen Dunkel hervortreten
Bernd-Rüdiger Kern beschäftigt sich mit der Rossini-Pflege am Dresdner Hoftheater.