Was ist die Aufgabe der Japanologie? Kann kritische Japanforschung einen Beitrag zur Analyse
der globalen Krisen unserer Zeit leisten? Muss die Japanologie mit ihrem Fokus auf ein Land
dafür aufgegeben werden oder kann sie sich neu erfinden?Dieser Band vereint Beiträge zur
kritischen Japanforschung die den Antworten auf diese Fragen vor dem Schaffens- und
Denkhintergrund von Steffi Richter nachspüren. Die Beiträge aus verschiedenen
Wissenschaftsdisziplinen und Forschungsperspektiven hinterfragen Denkmuster und Institutionen
nähern sich Japan über seine Ränder und Zwischenräume und setzen sich mit Fragen des
methodologischen Nationalismus auseinander. Einige von ihnen beschäftigen sich im Sinne einer
Dark Japanology mit Katastrophen krisenhaften Zuständen und Dystopien aber auch mit den
Möglichkeiten mit den Zumutungen kreativ umzugehen aktiv Widerstand zu leisten und gelebte
Alternativen zu entwickeln. Andere betrachten die Entstehung und Überwindung der Moderne und
ihrer Mythen über Japan und Ostasien. Wieder Andere fordern nicht weniger als die Aufgabe der
Japanologie.Ein zweiter essayistischer Teil gibt persönliche Einblicke in das Schaffen und
Wirken Steffi Richters als Freundin als Kollegin und als Lehrerin und erinnert daran dass
ein denkender Geist nicht losgelöst von seinem Netzwerk wirken kann und stets in handfeste
Materialitäten eingebunden ist.