Die Praxis obrigkeitsbetriebener Münzverschlechterung im Heiligen Römischen Reich Deutscher
Nation während der Zweiten Kipperzeit (ca. 1670-1695) ist in der numismatischen Literatur
erforscht worden nur selten jedoch war die Bestrafung der Akteure des Münzbetrugs Gegenstand
einer Untersuchung. Nach jahrelangen ergebnislosen Bemühungen entsandten Kaiser und
Reichshofrat seit den 1680er Jahren Münzkommissionen ausgestattet mit wirksamer kaiserlicher
Exekutivgewalt um die Heckenmünzerei im Reich auszumerzen. Auch Reichsfürsten begannen auf
eigene Faust gegen Heckenmünzen vorzugehen. Wie im Nordthüringer Raum drei kaiserliche
Münzkommissionen nacheinander von 1689 bis 1706 wirksam geworden sind wird in der vorliegenden
Studie in den Mittelpunkt gestellt. Erstmals werden dafür auch Quellen des Haus- Hof- und
Staatsarchivs Wien ausgewertet. Peter Kuhlbrodt geb. 1941 studierte Germanistik und
Geschichte in Potsdam. Er war als Lehrer tätig und leitete seit 1990 das Stadtarchiv
Nordhausen. Im Ruhestand beschäftigt ihn vornehmlich die Geschichte der alten Reichsstadt
Nordhausen und der Grafschaft Hohenstein in der Frühen Neuzeit.