Manuskripte und Menschen unterwegs zueinander - dieser Ausstellungskatalog ist das Ergebnis
eines Experiments: Was passiert wenn zwei junge Künstler*innen aus dem Iran auf persische
Handschriften in der Universitätsbibliothek Leipzig treffen?228 Handschriften in persischer
Sprache bewahrt die UBL unter ihren rund 3.500 außereuropäischen Manuskripten. Sie sind
Produkte einer Blütezeit der Kultur und Gelehrsamkeit in einem Raum der sich vom heutigen Irak
bis nach Indien erstreckte. Mahshid Mahboubifar und Pooya Sedighi Mournani beide Studierende
an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) haben sich über mehrere Monate mit der
Leipziger Sammlung auseinandergesetzt. Das Ergebnis ihres kreativen Prozesses präsentiert die
UBL neben der Ausstellung auch im vorliegenden dazugehörigen Katalog.Die Ergebnisse geben damit
auch einen Einblick in sechs Jahrhunderte persischer Manuskriptkultur. Einen ganz subjektiven
Einblick. Wir schauen mit den Augen zweier Menschen aus dem Iran auf Kulturzeugnisse ihres
Herkunftslands: auf die Materialität der Objekte auf Buchseiten mit einem kunstvollen Gewebe
aus Schrift Layout und Bild auf die Werke berühmter Dichter. Und immer wieder mit der
kritischen Frage warum diese Handschriften heute in Leipzig sind. Was waren ihre Wege?'Exit
allowed' lautet übersetzt ein iranischer Ausfuhrgenehmigungsstempel den eine Gruppe von
Handschriften gemeinsam hat. Die Ausstellung fügt ein Fragezeichen an.