Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff (1848-1931) war einer der bedeutendsten Klassischen
Philologen und Altertumswissenschaftler des 19. Jahrhunderts. Er lernte als Schüler an der
Landesschule Pforta und studierte Klassische Philologie in Bonn und Berlin wo er promovierte
und sich habilitierte. Nach Professuren an den Universitäten Greifswald und Göttingen lehrte er
von 1897 bis 1921 an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. Als Universitätsprofessor
und Präsident der Preußischen Akademie der Wissenschaften initiierte er zahlreiche Forschungs-
und Editionsprojekte die teilweise bis heute fortgeführt werden. Er entwickelte ein neues
Verständnis zur Interpretation und Kritik von antiken Texten und trug wesentlich zur
Entwicklung der neuhumanistischen Bildungsidee und des Konzepts des "Dritten Humanismus" bei.
Durch seine umfassende Forschungsarbeit in zahlreichen Bereichen der griechischen Literatur
seinen Einfluss auf die Wissenschafts- und Bildungspolitik sowie durch seine zahlreichen
Schüler prägte er die Klassische Philologie und die Altertumswissenschaft nachhaltig und
verschaffte diesen Disziplinen internationales Ansehen das bis heute anhält. Die hier
versammelten Ergebnisse wissenschaftsgeschichtlicher und biographischer Forschungen zeichnen
das facettenreiche Porträt eines Gelehrten der an der Schwelle von 19. zum 20. Jahrhundert zu
jenen Persönlichkeiten gehörte die Deutschlands Ruf in dieser Zeit prägten. Seine Arbeiten und
sein Wirken faszinieren bis heute Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierende
auf der ganzen Welt.