Ihre Namen sagen uns heute wenig: Friedrich Gustav Jacob Henle Clara Immerwahr Gustav Weil
oder Hermann und Leonhard Tietz. Wenn man aber bedenkt dass der Anatom Henle als Könner am
Mikroskop der erste war der sich teilende Zellkerne dokumentierte und Clara Immerwahr eine der
ersten Frauen Deutschlands die studierte und als Chemikerin promovierte dass wir ohne Gustav
Weil die Märchen von Tausendundeiner Nacht im Deutschen nicht lesen könnten und die Gebrüder
Tietz mit der Erfindung des Warenhauses und der Begründung von Hertie und Galeria Kaufhof unser
Einkaufsverhalten auf lange Zeit revolutionierten dann wird klar: Jüdische Frauen und Männer
des 19. Jahrhunderts haben unsere Kultur nachhaltig geprägt. Das Buch stellt zwanzig jüdische
Persönlichkeiten vor - von bekannten wie Levy Strauß oder Abraham Mendelssohn Bartholdy bis hin
zu heute weitgehend unbekannten Männern und Frauen. Es gewährt Einblick in deren Lebenswelt in
religiöse Traditionen und gesellschaftliche Milieus der damaligen Zeit und zeigt dass
jüdisches Leben aus unserer Kultur nicht wegzudenken ist - weder gestern noch heute.