Die Psychoanalyse stellt eine wichtige Behandlungsmethode im psychotherapeutischen Feld dar und
ist eine einflussreiche Stimme in den kultur- und geisteswissenschaftlichen Diskursen unserer
Zeit. Kritische Auseinandersetzungen insbesondere ausgehend von feministischen und queeren
Theorien werden von der Psychoanalyse kaum aufgegriffen und es gibt innerhalb der
psychoanalytischen Theorie und Praxis wenig Bewusstsein für die in ihr wirkenden patriarchalen
und heteronormativen Diskurse. Die Psychoanalyse wird daher in den aktuellen Debatten um
Geschlechtsidentitäten und sexuelle Orientierungen meist nicht als adäquater theoretischer
Zugang wahrgenommen. Dieser Sammelband möchte einen produktiven Dialog zwischen Psychoanalyse
und queeren Theorien im deutschsprachigen Raum initiieren die unhinterfragten
heteronormativen Paradigmen innerhalb der Psychoanalyse dekonstruieren aber auch wichtige
Impulse für das Aufgreifen psychoanalytischer Ansätze in queeren Theorien liefern. Mit
Beiträgen von Teresa de Lauretis Jack Drescher Lee Edelman Antke Engel Griffin Hansbury
Susann Heenen-Wolff Esther Hutfless Jack Pula Ilka Quindeau Almut Rudolf-Petersen
Christoph Sulyok Eve Watson Anne Worthington Tim Dean und Barbara Zach. Das 2017 im
Zaglossus Verlag erschienene Fachbuch konnte sich bis heute als Standardwerk im
deutschsprachigen Raum etablieren und erscheint nun in leicht überarbeiteter Auflage in der
edition assemblage.