Seinen Gedichten gelingt es das Innen mit dem Außen zu verbinden sie laden zum Nachdenken und
Insichgehen ein. Dabei sind sie alles andere als zerebrales Trockenfutter: Sie zergehen auf der
Zunge öffnen die Poren deiner Haut und deinen siebten Sinn für das Metaphysische und
Übersinnliche. In dieser Sammlung finden Sie zwischen den Künsten grenzüberschreitend
philosophische Sujets und entlegene formale Entwürfe vereint - ob in Meditationen im Langvers
oder Prosagedicht in der Hymne oder in Poemen und weiteren poetischen Formen die Zonen der
Beschädigung beklagt werden oder im Langgedicht das Lesen und die Sprache selbst Gegenstand
kritischer Betrachtung ist. Ob lakonisch gesprochen wird oder pathetisch laut oder leise
metaphorisch oder realistisch ob unsere Gegenwart und Geschichte in den Blick genommen wird
der bürgerkriegsähnliche Zustand in der Gesellschaft oder im Parlando die überragende Macht der
Schönheit und Liebe.Linke Illusionen werden durchleuchtet und Widersprüche mit Empathie oder
Witz bloßgelegt.Eines jedoch gilt übergreifend: Die Gedichte bieten Widerstand gegen eine
Strömung in der die Sprache ihrer Abschaffung zutreibt - weil der Mensch selbst es ist der
sich abschafft.Über den Autor:Der Göttinger Schriftsteller Hendrik Bicknäse (geb. 1947)
vielsprachiger europäischer Kosmopolit lebte und arbeitete in mehreren Ländern Europas. Für
die Vorgänge in der Welt ist er frühzeitig wach. Als Schüler gründet er 1962 eine AG Junge
Europäische Föderalisten (JEF). Es werden internationale Seminare damals vor allem im
Austausch mit Frankreich organisiert. 1967 gründet er zwei der ältesten Amnesty
International-Arbeitsgruppen in Deutschland. Im Vorstand der Gesellschaft für Kulturaustausch
leitete er diese von 1985 bis 2006 als Kurator Kunst- und Kulturvermittler.Als Lyriker hat er
es als Privileg und Verpflichtung betrachtet die Zeitläufe dicht zu umkreisen mit Engagement
und mit Worten. In frühen Gedichtbänden ab 1976 beschäftigen ihn der Holocaust die
Rechtlosigkeit nicht nur politischer Häftlinge die Strafverfolgung von Hausbesetzern die
Berufsverbote und auch die Verfolgung der RAF-Sympathisanten. Als Autor setzt er nicht aufs
bloß Erwartete Marktgängige sondern er sucht die Überraschung - oder eben frei nach Hannah
Arendt: Texte fürs Denken & Lesen ohne Geländer.Bicknäse geht es um die Aufhebung des Mythos
von 'privat' und 'öffentlich' schreibt das Göttinger Tageblatt. Die Monatszeitschrift Kultur &
Gesellschaft beurteilt das Engagement des Autors: Immer wieder die Aufforderung nicht am
Rubikon zu hocken und Fische zu fangen immer wieder das Wissen darum dass sich das 'ICH' nur
in gemeinsamer Tat mit dem 'DU' behaupten kann.Nach eigener Einschätzung sieht Bicknäse seine
Aufgabe so: Mein Innen ist zunächst unantastbar von der bloßen politischen Aktualität. Für mich
bleibt weiterhin Artikel 5 des Grundgesetzes die Grundlage meiner Arbeit. Für meine Kunst und
mein Leben gilt zuvorderst: Die unverschuldet Schwachen vor dem Übergriff der Stärkeren
verteidigen. Und dann: Es reißt nicht ab. Die allgemeine Meinungsfreiheit muss weiter und
jederzeit bedacht verteidigt und beackert werden. Man kann sich darauf nicht ausruhen. Das
Recht steht auch denen zu die aktiv gegen Demokratie vorgehen. In dieser Schwachstelle liegt
Aufgabe und Verpflichtung.