Die Debatte um die sogenannte Clankriminalität hat seit Jahren Konjunktur. Ein immer weiter
wachsendes Gefüge aus polizeilichen Maßnahmenkatalogen Medienberichten Entertainmentformaten
und (pseudo-)wissenschaftlichen Beiträgen fantasiert eine Bedrohung herbei gegen die hart
durchgegriffen werden soll. Die Konsequenz sind Razzien rassistische Kontrollen und
Kriminalisierung in migrantischen Stadtteilen die als Problembezirke gebrandmarkt werden der
falsche Familienname genügt um auf polizeilichen Verdachtslisten zu landen. Politiker*innen in
Berlin Nordrhein-Westfalen und anderswo profilieren sich mit Null-Toleranz-Strategien gegen
»kriminelle arabische Großfamilien« - und tragen damit eine Mitverantwortung für rassistische
Morde wie in Hanau. Während »Clankriminellen« vorgeworfen wird keinen Respekt vor dem
Rechtsstaat zu haben werden im Zuge ihrer Bekämpfung gleich mehrere Grundprinzipien von
Rechtsstaatlichkeit über Bord geworfen.Dieses Buch unternimmt erstmals eine kritische
Bestandsaufnahme der Clan-Debatte aus kriminologischen rechtswissenschaftlichen
soziologischen und feministischen Perspektiven: Wer ist gemeint wenn von Clans gesprochen
wird? In welcher Tradition stehen Kriminalisierungsstrategien im Umgang mit Migration in
Deutschland? Welche orientalistischen Stereotype sind in der Clan-Debatte am Werk und welche
Folgen hat die Stigmatisierung für die betroffenen Menschen?Mit Beiträgen von Ozan Zakariya
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