Mit Roland Barthes im Sinn hinterfragt Jochen Schimmang Phänomene und Diskurse der letzten
Jahre und lässt aus sehr disparaten Mosaiksteinchen - beginnend mit einem Anfangsfinder - ein
autobiografisches Wimmelbild entstehen. Darin finden Kleidungsstücke als Fetisch und ein
Plädoyer für einen zivilisierten Verkehr unter Hochstaplern ebenso Platz wie Phantasien die
ChatGPT über den Autor entwickelt hat. Auch die Buzzwords der Tagespolitik - sei es die
Zeitenwende oder die Spaltung der Gesellschaft - sind vor seinem Zugriff nicht sicher.
Schimmang sinniert über Ähnlichkeiten und Unterschiede etwa zwischen Barthes und Foucault oder
zwischen Menschen und Schildkröten er denkt nach über Giacomettis Sterben und das Rätsel
Vermeer sammelt Träume Verleser und Verhörer schreibt alternative Kurznovellen zu seinen
eigenen Romanen und findet erste Sätze stark überschätzt. Auf literarischen Geländegängen
gelangt er an schon einmal besuchte und an imaginierte Orte. Konsequenterweise führt der Text
am Ende nicht ans Ziel sondern ins Offene: ins Terrain vague.