Der Kunstlehrer denkt Carson sei einer der Intelligenteren im Knast bei der Psychologin weckt
er mütterliche Gefühle der Bewährungshelfer interessiert sich vor allem für die schmuddeligen
Details seiner Erzählungen. Immer wieder landet Carson im Bau wegen Drogengeschichten oder
weil er nicht ganz legal an ein Auto gekommen ist. Der Roman folgt dem jungen Noongar
Aboriginal auf seinen Wegen im Gefängnis nach draußen und zurück in die Zelle - ein Kreislauf
der Gewalt aus dem es kein Entkommen zu geben scheint.Carsons Geschichte wird dabei nicht von
ihm selbst sondern aus den wechselnden Perspektiven der (zumeist weißen) Menschen erzählt die
ihn umgeben. Ihr Blick sei er wohlwollend oder gleichgültig begehrlich oder herablassend
zeichnet Carson als komplexen Charakter der einem nahekommt und zugleich auf Distanz bleibt -
und der längst zum Spielball eines Systems geworden ist das ihm keine echte Handlungsmacht
zugesteht. Erschütternd aber mit düsterem Witz spiegelt »Bird« im Mikrokosmos des
Gefängnissystems die Realität der noch immer zutiefst segregierten rassistischen Gesellschaft
Australiens in der Freiheit nicht für alle vorgesehen ist.