Thüringen Ende der 70er Jahre. In einem Heim für behinderte Jugendliche beschließen vier
Freunde die sich kaum bewegen können: Wir brechen aus. Von Rente und Pflegegeld wollen sie
sich Pfleger finanzieren ein Haus bekommen sie von der Kirche - das alte Pfarrhaus in Hartroda
im Altenburger Land. So beginnt die Geschichte einer Kommune die völlig aus der Zeit und aus
dem Land gefallen ist. Die einen bekommen Hilfe die anderen Asyl - vor der Schinderei im
Staatsbetrieb vor einem Leben im stupiden Kreislauf von Arbeiten Saufen Schlafen. Eine
Gemeinschaft der Gleichen in der alles geteilt wird - Geld und Bücher Platten und Bier aber
auch alle Gebrechen. Eine Gemeinschaft der Aussortierten die sich mit Witz und Chuzpe das
Undenkbare erkämpft: ein selbstbestimmtes Leben vielleicht sogar Freiheit. Unter dem Schirm
der Kirche wird sie so scheint es zumindest vom DDR-Apparat in Ruhe gelassen. Intellektueller
Kopf der Gemeinschaft ist Gruns. Er wird vom schweigsamen Mozek gepflegt der vom Dachboden aus
internationale Fernschachturniere bestreitet und sich über seine Vergangenheit bedeckt hält.
Denn Mozek ehemaliger Grenzer ist auf der Flucht vor der eigenen Schuld. 'Ich hab meine Sache
auf nix eingestellt auf gar nix überhaupt nix' heißt es in einem Lied der Band Mischpoke
die zum Freundeskreis der Kommune gehört. Als die DDR zusammenbricht wird deutlich dass es
auch die Mauer war die die Gemeinschaft von Hartroda zusammengehalten hat. 'Nichts an der
Utopie eines Zusammenlebens wie in Karsten Krampitz' Roman hat sich erledigt. Im Gegenteil.
Jeder Tag eines freien solidarischen Lebens sollte wie ein Geschenk gefeiert werden. Laut
lesen.' Annett Gröschner 'Wer zwei Kästen Bier hat mache einen zu Geld und schaffe sich
dieses Buch an.' Bov Bjerg Ausgezeichnet mit dem Matthias-Vernaldi-Preis für selbstbestimmtes
Leben 2025