Es begann mit einem Social Media Post: Auf Instagram teilte ein Ureinwohner St. Paulis mit er
habe den Kiez noch nie so leer gesehen. Für den Hamburger Fotografen Tim Oehler der Impuls
sich die Kamera zu schnappen und diese Leere in ihrer surrealen Ästhetik zu dokumentieren.
Nächtelang begab er sich von Mitte März bis in die ersten Aprilwochen auf Motivsuche und
bewegte sich dabei in allen Himmelsrichtungen durch die Stadt. Zum Flughafen im Norden zum
Horner Kreisel im Osten die Elbchaussee entlang Richtung Westen. Überall herrschte absolute
Stille minutenlang keine Menschen keine Autos. Und wo sonst auch in der Nacht das Leben
pulsiert waren auf einmal Langzeitbelichtungen möglich - auf den Ausfallstraßen entlang der
Magistralen auf den weiten Plätzen und an den touristischen Hotspots der Hansestadt. In diesem
Bildband trägt Tim Oehler seit langen Jahren fotografischer Dokumentarist der Nacht nun die
besten Aufnahmen seiner Bilderreise durch das stillgelegte Hamburg während der historischen
Ausnahmezeit im Frühjahr 2020 zusammen. Fremd und vertraut zugleich fügen sich die Bilder des
mehrwöchigen Lockdowns und der Abwesenheit jeder urbanen Mobilität zu einem Stadtporträt von
bizarrer Schönheit das in vergleichbarer Form wohl nie wieder zu fotografieren sein wird.