Elbe und Alster bilden das vielleicht wichtigste Koordinatensystem Hamburgs. Von beiden Flüssen
hat der Maler und Grafiker Johannes Nawrath seit mehr als zwanzig Jahren immer wieder Ansichten
in Acryl auf Leinwand gemalt. Im Rückblick wird deutlich dass er mit seinen Motiven ein sehr
spezielles Porträt der Stadt geschaffen hat das stark durch sein Interesse an der malerischen
Darstellung von Wasser geprägt ist.Bekannte Sehenswürdigkeiten blendet Johannes Nawrath
weitgehend aus. Er übersieht sie oder nimmt von ihnen nur unscheinbare Details wahr. Seine
Bildausschnitte weisen über sich selbst hinaus und seine Sichtweise ist bewusst subjektiv
denn er will nicht dokumentieren und unterläuft alle Stereotype. Diese Eigenwilligkeit
inspiriert auch Jan Bürger der in seinen literarischen Betrachtungen einzelne von Nawraths
Wahrnehmungen aufgreift sich auf Atmosphärisches einlässt und der Stadtgeschichte auf
unerwartete Weise nachspürt: »Hamburg ist eine Metropole die sich fortwährend reflektiert.
Johannes Nawrath zeigt uns mit seinen Bildern dass wir eigentlich in einer doppelten Stadt
leben - einerseits in jener in der wir uns bewegen und in der wir uns einrichten. Andererseits
betören uns Hamburgs Wasseradern mit unzähligen Spiegelungen. Und das ist überhaupt nicht 'blöd
und kläglich' wie der große Heinrich Heine einst spöttelte sondern nach wie vor ziemlich
eindrucksvoll.«