Der zweite Teil des literarischen Wanderführers durch Mitteldeutschland bietet Porträts
Werkeinführungen und Lebensorte von Johann Wolfgang Goethe Karl Stülpner Jean Paul Friedrich
Richter Caroline Schelling Friedrich de la Motte-Fouqué Johann Gottlob Heynig Gotthilf
Heinrich Schubert Bettina von Arnim Jacob und Wilhelm Grimm Robert Schumann Karl May
Friedrich Nietzsche Wilhelm Ostwald Clara Zetkin Franz Boas Samuel Fischer Hermann Gunkel
Ricarda Huch und Walther Rathenau. Der Weg führt vom »Sturm-und-Drang-Dichter« Goethe der mit
den »Leiden des jungen Werthers« gegen die verlogenen »Werte« der feudalen Funktionseliten
rebellierte über Bettina von Arnim die die Ideale der preußischen Reformer mit dem Weimarer
Kulturstaatsgedanken verband und mit einem Goethe-Mythos auflud wie ihn Deutschland bis dahin
noch nicht erlebt hatte zu Walther Rathenau dessen Großeltern den Salon Betinnas und Rachel
van Ensens besucht hatten und der den Goethe-Mythos mit der weitsichtigen Reformpolitik Otto
von Bismarcks vereinigte. Mit dem Begriff der »Mechanisierung« mit dem er die Verbindung von
»okzidentaler Vernunft« und Großindustrie bezeichnete erfasste er auf singuläre Weise die neue
Lage. Die Reformpolitik Rathenaus hätte über schmerzhafte Einschränkungen (Verflüssigung des
toten Reichtums Überbrückung sozialer Spaltung) Deutschlands Weg ins 20. Jahrhundert
zivilisiert gesichert. Aber Walther Rathenau wurde von Auftrags-Killern am 24. Juni 1922 auf
offener Straße ermordet. Die Hintermänner der Tat sind bis heute nicht ermittelt.