(Please scroll down for english version)Für die in diesem Buch anlässlich des 30. Jahrestages
des Mauerfalls erstmals veröffentlichte Serie Stadtrand Berlin fotografierte der Berliner
Stadtfotograf André Kirchner (*1958) von März 1993 bis März 1994 entlang der historischen
Stadtgrenze des nun wieder vereinten Berlins. Geografischer Ausgangspunkt der Serie war der
ehemalige Grenzkontrollpunkt Drewitz. Gegen den Uhrzeigersinn fortschreitend bewegte er sich
innerhalb eines Jahres bis zur Glienicker Brücke vor Potsdam. Als Perspektive wählte Kirchner
den Blick vom Umland in Richtung Stadt. In 60 Einzelaufnahmen entstand so ein Bild der
Peripherie Groß-Berlins wie sie 1920 mit der Eingemeindung festgelegt worden war und mit ihrer
Länge von 234 km nahezu der heutigen Ausdehnung entspricht. Die dokumentarisch angelegte Serie
zeigt neben Relikten der Berliner Mauer Gehöfte die auf bäuerliches Leben verweisen lange
Chausseen Ruinen von Fabriken die durch die fortschreitende Industrialisierung im 20.
Jahrhundert entstanden und auch moderne Satellitenstädte. In Kirchners stillen Panoramabildern
werden auf subtile Weise die Spuren von 100 Jahren Stadtgeschichte sichtbar - zu einem
Zeitpunkt bevor die rasende Entwicklung der Nachwendezeit diese lange vernachlässigten Orte am
Rande der Stadt für immer verändern würde.To mark the 30th anniversary of the fall of the
Berlin Wall this book premieres the series Stadtrand Berlin (Berlin The City's Edge) by André
Kirchner (*1958) acclaimed Berlin documentary photographer who took the pictures of the then
reunited city along its historical border between 1993 and 1994. Kirchner chose a perspective
looking inwards on the city from outside. The geographical starting-point was the former border
crossing at Drewitz. Moving anti-clockwise within a year he reached Glienicker Brücke a
bridge on the other side of Potsdam. The 60 single exposures construct a view of the periphery
of Greater Berlin within the 234-km boundary defined in 1920 when other parishes were absorbed
into the city which corresponds roughly to its current footprint. The documentary series
features not only relics of the Berlin Wall but also farmsteads indicating a rural lifestyle
long avenues factory ruins left behind by advancing 20th-century industrialisation and
modern-day satellite communities. Kirchner's quiet panoramas subtly expose traces of 100 years
of urban history in a last moment of silence before the rapid post-reunification developments
would change these places forever.